User Signals und der Einfluss auf das Google-Ranking
Google sagt, dass es nicht auf Daten zurückgreift, die aus Analyse-Programmen wie Analytics und Co. stammen – zumindest nicht für die User Signals, die das Google-Ranking beeinflussen. Dennoch bewertet Google bei Google Ads und auch für SEO die Nutzererfahrung mit der Landing Page – wie macht Google das?
Was sind User Signals?
In der Suchmaschinenoptimierung sind die User Signals (auf Deutsch „Nutzersignale“) Messwerte, die von Internetnutzern durch die Nutzung von Webseiten erzeugt werden. Suchmaschinen wie Google registrieren und interpretieren diese Signale regelmäßig, um die Relevanz von Suchanfrage und Ergebnissen zu ermitteln.
Diese Signale kennt man als Webseitenbetreiber auch unter KPIs, zum Beispiel:
- Wie lange waren die User auf meiner Seite,
- sind sie danach abgesprungen oder zurück auf die Ergebnisseite,
- wie weit haben die Nutzer gescrollt
- usw.
Als relativ sicherer Rankingfaktor beeinflussen User Signals die Position Deiner Webseite in den Suchergebnissen aber spielen, wie bereits erwähnt, auch eine große Rolle für die Google Werbeanzeigen.
Nutzererfahrung mit der Landing Page unterdurchschnittlich bei Google Ads?
Auch für Google Ads ist es eine wichtige Kennzahl: Die Nutzererfahrung mit der Landing Page.
Ist diese schlecht, hat das Auswirkungen auf den Klickpreis – als Werbetreibender möchte man also möglichst nicht die Meldung „Die Nutzererfahrung mit Ihrer Landing Page ist unterdurchschnittlich“ erhalten. Wie Google das allerdings beurteilt ist nicht ganz so einfach herauszufinden – wir versuchen es dennoch einmal.
Wie misst Google User Signals?
Google, bzw. einzelne Mitarbeiter haben bereits mehrfach bestätigt, dass Google nicht auf Daten aus Analytics und Co. zurückgreift:
Es muss also andere Möglichkeiten geben, wie Google die User Signals misst. Die nachfolgenden Möglichkeiten sind Überlegungen unsererseits.
Google Chrome
Naheliegender Verdacht: Google greift auf Daten zurück, die aus Google Chrome landen. Denn woher sollte man sonst besser Daten her bekommen, wenn nicht von einem Internetbrowser mit über 90 % Marktanteil.
Und wir denken, dass genau das zutrifft. Allerdings nur, wenn Du Deine Zustimmung erteilt hast – vermutlich diese Einstellung innerhalb von Chrome:
Explizit erwähnt werden hier nämlich die Nutzungsstatistiken. Finden könnt ihr die Einstellung übrigens unter Einstellungen. Gebt dann im Suchfeld „Weitere Google-Dienste“ ein.
Android (bzw. Google-Konto)
Wenn Du Android nutzt oder dich auf anderen Geräten mit Deinem Google-Konto anmeldest werden auch hier Informationen gesammelt und an Google gesendet.
SERP Seite
Auf der Suchergebnisseite von Google hat Google natürlich das Hausrecht. Will heißen: Hier hat Google Zugriff auf eine ganze Menge an wertvollen Infos. Welche der vorgeschlagenen Begriffe wählst Du aus; auf welches Suchergebnis klickst Du; kehrst Du nach einem Klick auf ein Suchergebnis wieder auf die SERP-Seite zurück usw.
Core Web Vitals
Auch die Core Web Vitals liefern Google wichtige Hinweise: Google hat sogar offiziell bestätigt, dass diese mittlerweile ein offizieller Rankingfaktor sind.
Mögliche User Signals im Überblick
Google braucht Analytics nicht, um Nutzersignale zu erhalten, das haben wir bereits geklärt. Aber welche User-Signale kann Google eigentlich messen? Nachfolgend einige Beispiele.
CTR
Die CTR (Click-Trough-Rate bzw. Klickrate) ist eines der offensichtlichsten User Signals, die Google innerhalb der eigenen Suche tracken kann. Sie gibt an, wie das Verhältnis zwischen Impressionen und Klicks ist. Hattest Du 100 Impressionen in der Google Suche und 10 Klicks, entspricht dies einer CTR von 10 %.
Eine (im Vergleich zum Wettbewerb) höhere CTR signalisiert Google demnach eine höhere Relevanz.
Short Clicks bzw. hohe Absprungrate
Der Besucher verlässt Deine Seite schon nach wenigen Sekunden? Auch das ist ein Signal an Google – meistens (nicht immer) vermutlich kein sehr schmeichelhaftes Signal.
Das genaue Gegenteil von Short-Clicks ist dann eine für Google „abgeschlossene Suche“. Also wenn der User nach einiger Zeit (sagen wir 30+ Sekunden) das Fenster schließt oder sich auf der Landing Page weiter klickt.
Zurück zur Suche: „Return-to-SERP-Rate“
Das kann Google in jedem Browser messen, zumindest, wenn Du die Google-Suche nutzt. Klickt ein Nutzer auf Dein Suchergebnis und verlässt die Seite sehr schnell wieder mit dem „Zurück“ Button, befindest Du Dich schließlich wieder in der Google-Suche (genauer: in den SERPs). Und genau solche Dinge beobachtet Google sehr genau.
Bei den Short-Clicks meinen wir zwar im Prinzip das gleiche – es kann aber auch längere Besuche auf einer Seite geben und der User kehrt später dennoch zu den Suchergebnissen (SERP) zurück.
Wiederkehrende Benutzer
Nutzer speichern sich Deine Seite für eine spätere Rückkehr in den Favoriten und kehren dann auch wieder zurück? Wir sind uns sicher – auch solche Dinge sind wichtige Signale für Google.
User Signal-Metriken verbessern
Wenn Du darüber nachdenkst, wie Du Deine User Signale verbessern kannst, dann ist man ja eigentlich bei der Frage „Wie verbessere ich mein Google-Ranking“. Denn aus diesem Grund würde man diese Frage ja stellen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass alle SEO-Tipps, die wir hier aufgelistet haben, automatisch auch die User-Signale verbessern.
Um das aber noch einmal zu verdeutlichen, hier eine kurze Übersicht:
SERP-Rückkehr und mögliche Ursachen
Wenn jemand zur SERP Seite zurückkehrt, dann hat der User nicht das gefunden, wonach er gesucht hat. Du hast vielleicht in der Meta-Beschreibung Deines Textes (der ja in den SERPs ausgespielt wird) falsche Erwartungen geweckt. Vielleicht ist Dein Beitrag auch einfach nicht gut, weil Du Dir die Informationen selbst zusammenkopiert hast und das Thema selbst gar nicht verstehst. Arbeite Dich in Themen so gut wie möglich ein, um Texte professionell und verständlich rüberzubringen.
Short-Clicks verhindern
Die Ursachen für Short Clicks können sehr verschieden sein. Mögliche Ursachen sind zum Beispiel:
- Zu lange Seitenladezeit
- Keine ausreichende mobile Optimierung Deiner Seite
- Der User sieht auf den ersten Blick, dass er falsch ist
Die Optimierungstipps dürften hier offensichtlich sein:
- Behalte Deine Seitenladezeit im Überblick und verzichte auf alles, was nur irgendwie verzichtbar ist.
- Optimiere Deine Seite für mobile Endgeräte. Optimieren heißt hier nicht nur, dass der Inhalt erkennbar ist: Es muss Spaß machen, auf der Seite zu surfen; die Seite muss übersichtlich aufgebaut sein; der Text in einer gut lesbaren Schrift und Schriftgröße dargestellt werden und so weiter.
- Schreibe Texte, die den Unterschied machen. Das ist viel Arbeit und am Ende muss man immer schauen, ob es sich lohnt, für einen guten Text einen halben Tag oder mehr zu investieren.